Hausandacht zum Sonntag Exaudi, 24. Mai 2020
Die Zeit des Wartens
Liebe Gemeinde,
Sie sind eingeladen eine Kerze anzünden, die Gebete und Texte im Familienkreis oder allein zu sprechen, das Lied zu singen und die Predigt zu lesen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Der Spruch für diese Woche lautet: Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.
Wir lesen aus dem Psalm 131: Herr, mein Herz ist nicht hoffärtig, und meine Augen sind nicht stolz. Ich gehe nicht um mit großen Dingen, die mir zu wunderbar sind. Ich ließ meine Seele still und ruhig werden wie ein kleines Kind bei seiner Mutter. So ist meine Seele still in dir, denn von nun an hoffe ich auf dich von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Wir beten: Herr Jesus Christus, auch erhöht bleibst du der, du auf dieser Erde warst. Mit deiner Liebe und Hingabe bist du nun allen Menschen in jeder Zeit nahe. Deshalb bitten wir dich: Zieh uns immer mehr in dein Leben hinein und lass uns sichere Schritt in der Kraft deiner Liebe tun. Amen
Das Evangelium steht bei Johannes im 16. Kapitel: Ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht. Wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten.
Wir singen das Lied 321, Nun danket alle Gott
2. Der ewig reich Gott woll uns bei unserm Leben ein immer fröhlich Herz und edlen Frieden geben, und uns in seiner Gnad erhalten fort und fort uns aus aller Not erlösen hier und dort.
3. Lob, Ehr und Preis sei Gott, dem Vater und dem Sohne und Gott dem Heilgen Geist im höchsten Himmelsthrone, ihm, dem dreiein´gen Gott, wie es im Anfang war und ist und bleiben wird so jetzt und immerdar.
Predigt aus Jeremia 31:
Der Herr spricht: Es kommt die Zeit, da will ich mit dem Hause Israel einen neuen Bund schließen. Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein. Sie sollen mich alle erkennen, Klein und Groß, denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.
Sie hatten viel mit Gott erlebt: Er hatte sie aus der Knechtschaft in Ägypten befreit, er hatte sie durch die Wüstenzeiten geleitet und sie dort bewahrt. Er hatte ihnen Land zum Leben geschenkt und sie seßhaft werden lassen. Doch sie hatten begonnen andere Dinge in ihrem Leben wichtiger werden zu lassen, als ihn. Das hatte sie wieder das Land gekostet und mehrere Generationen lang saßen sie in der Verbannung. Es dämmerte ihnen: Das haben wir selber verschuldet. Aber wie könnte der Ausweg aussehen? Gott sieht diese Erkenntnis sehr wohlwollend und trägt dem Propheten auf, das Volk wissen zu lassen, daß Gott selbst etwas ändern wird: Sein Gesetz will er ihnen ins Herz und in ihren Verstand geben. Es wird nicht mehr mühsam zu erlernen sein, sondern in einem selber da sein. Und keine Lebenssituation wird es mehr geben, in der man sich fragen muß, wo Gott denn ist. Im Gegenteil: Jeder wird selber den Herrn erkennen und muß erst gar nicht über ihn belehrt werden. Selbst die Kinder werden ihn von sich aus erkennen können.
In unseren Zeiten klingt das fast zu schön, um wahr zu sein. Wie mühsam ist es oft, Gott bei dem, was man erlebt, zu erkennen. Wie mühsam ist es, der nächsten Generation den Glauben zu vermitteln und wie mutlos sind wir selber oft. Dennoch lernen wir aus der Geschichte, dass es immer wieder Zeiten und Orte gegeben hat, wo passiert ist, was Gott durch den Propheten ankündigen ließ: Menschen fiel es leicht, Gott zu erkennen und ihr Leben mit ihm zu leben. Liegen wir ihm in den Ohren, dass er dieses Wunder heute wieder geschehen läßt. Denn genau wie damals, können wir es nicht aus uns selber schaffen, sondern bedürfen der Veränderung in uns, die er uns schenkt. Amen
Wir beten: Herr, du weißt, wie mutlos wir manchmal sind und daß wir das Gefühl haben, alleine gelassen zu sein. Wir danken dir, dass du etwas in uns verändern willst und bitten dich: Verändere unser Herz, damit du in uns groß wirst und wir dich wie selbstverständlich erkennen können. Für alle, die deine Nähe im Moment besonders nötig haben bitten wir, dass du sie nicht alleine läßt. In der Stille sagen wir dir, was uns besonders wichtig ist – Stille – gemeinsam beten wir: Vater unser im Himmel …
Segen: Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen.
Einen gesegneten Sonntag! Ihr Vertretungspastor Jens Warnke
Büro: 039723-20365 krien@pek.de
Gerne können sie jeden Tag um 19.00 Uhr mit vielen Menschen in unserem Land eine Kerze anzünden, den Wochenpsalm lesen, das Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ singen und das „Vater unser“ beten