Festgottesdienst in Wegezin am 27.09.2020

Gottesdienst zum Abschluss der Sanierung

In der Wegeziner Kirche wurde unter anderem das komplette Dach über dem Kirchenschiff und der Apsis saniert und man kann ohne Zögern davon ausgehen, dass man beim Festgottesdienst zum Abschluss der Arbeiten im Trockenen sitzt. So zumindest stellt man sich den Festgottesdienst vor.

Aber im Jahr 2020 ist seit der Corona-Pandemie vieles auf den Kopf gestellt. Mit entsprechendem Sicherheitsabstand hätten knapp 20 Gäste am Gottesdienst teilnehmen dürfen und natürlich mit Maske und ohne Chor und Gesang.

Da Wegezin über einen schönen Festplatz zwischen Kirche und Dörphus verfügt war schnell entschieden den Festgottesdienst Open Air zu feiern und in der sanierten Kirche in Wegezin Führungen zu veranstalten. Ein Termin Ende September war ausgemacht und die stabile gute Wetterlage stimmte alle Beteiligten optimistisch. Am Sonntag, den 27. September 2020 ab 14:00 Uhr sollte der feierliche Abschluss der Sanierung erfolgen.

Als der Termin langsam näher rückte und die Wetterprognosen ausgerechnet für das Wochenende deutlich nass und windig ausfallen sollten, waren die Wegeziner resolut und das Motto „Jetzt erst recht“ setzte sich durch.

Die Kirchengemeinde Anklam stellte zusätzlich zu den vorhandenen 5 kleineren Zelten zwei 4 x 10 Meter Zelte und Veranstaltungstechnik zur Verfügung. Ein herzliches Dankeschön nach Anklam.

Am Samstag Vormittag ab 9:30 wurden die Zelte im Trockenen aufgebaut. Gegen Mittag als alle Zelte standen begann es dann zu regnen. Sturm und wetterfest gemacht überstanden die Zelte eine stürmische Nacht auf Sonntag mit viel Regen.

Als sich die Wegeziner dann am Sonntag Vormittag um 9:00 Uhr wieder trafen um Technik, Bestuhlung, Altar, Bewirtung, Corona Meldestelle und den Rundgang in der Kirche einzurichten, begann es wieder anhaltend zu regnen.

Vorpommern ist ein fruchtbares Land und Wasser mit das wichtigste Element. Gäste, Einwohner, Chor und Pastoren waren unter den Zeltdächern im Trockenen und so feierte Wegezin seinen Festgottesdienst.

Pünktlich um 14 Uhr erklang 3 Minuten lang (noch digital) die Kirchenglocke von Wegezin. Der Chor des Kirchengemeindeverbandes Krien unterstützt an der Orgel von Kirchenkreiskantorin Ruth-Margret Friedrich und unter der Leitung von Kathrin Schulz begrüßten die zahlreichen Gäste. Trotz des nassen und kühlen Wetters hatte sich niemand abhalten lassen am Festgottesdienst teilzunehmen.

Die Gäste waren Corona gerecht unter den Zeltdächern platziert und lauschten in sicherem Abstand dem Chor. Pastor Jens Warnke leitete den Festgottesdienst. Der Kirchengemeindeverband Krien nutzte den Festgottesdienst auch zur Verabschiedung von Pastor Andreas Behrens. Pastor Behrens war eigens aus Berlin angereist und hielt die Predigt.

Im Anschluss an den Festgottesdienst kam der Vorsitzende des Wegeziner Kirchengemeinrates Ronald Schulz zu Wort. Seine Dankesworte schilderten in einem Rückblick den langwierigen Weg bei Kirche, Staat, Land, Gemeinde, Institutionen und Privatpersonen um die Finanzierung über gut 300.000 Euro für die Sanierung sicherzustellen.
7 Jahre dauerte der Prozess bis dann heute die sanierte Kirche in Wegezin wieder an die Gemeinde übergeben werden konnte.

Im November 2016 war in den Medien zu lesen, dass die Kirche in Wegezin von der Denkmalförderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur & Medien über das Denkmal-Sonderprogramm mit 134.000 Euro gefördert wird. Diese Nachricht überbrachte der Bundestagsabgeordnete Eckhard Rehberg zum Dorffest im Sommer 2017.
Den heutigen Termin konnte Herr Rehberg nicht wahrnehmen aber der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor war unter den Gästen und nahm den Dank der Kirchengemeinde entgegen.

Die CDU von Mecklenburg-Vorpommern brachte 2018 runde 30.000 Euro aus dem Strategiefond des Landes Mecklenburg-Vorpommern als Fördermittel mit ein und der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Egbert Liskow und die Landtagsvizepräsidentin Beate Schlupp waren auch anwesend und nahmen den Dank entgegen.

Vizelandrat Jörg Hasselmann nahm die Dankesworte auf für die Förderung aus europäischen Mitteln über den Landkreis Vorpommern-Greifswald.

Auch der Verein Dorfkirchen in Not unter ihrem Vorsitzenden Jens Amelung stellte 5.000 Euro zur Verfügung.

Aber auch Benefizkonzerte zu Gunsten der Sanierung fanden in der Dorfkirche in Wegezin statt. Eines mit dem Anklamer Jugendchor unter der Leitung von Kirchenkreiskantorin Ruth-Margret Friedrich und ein zweites Konzert mit der Band der Musikschule Bertheau & Morgenstern aus Potsdam unter der Leitung von Martin Behm.

Spenden kamen auch von der Gemeinde Krien unter dem Vorsitz von Bürgermeister Mike Stegemann, der den Dank entgegennahm.
Auch Torsten Prust als Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Krien wurde dankend genannt für eine umfangreiche Spende.
Ebenso ging der Dank an den Kirchenkreis, die Kirchengemeinden des Verbandes Krien und den vielen privaten Spendern für ihre finanzielle Unterstützung.

An die anwesenden Gemeindemitglieder aus Albinshof und Wegezin überbrachte Ronald Schulz Dankesworte die jederzeit tatkräftig geholfen haben die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.

Bei der Ausführung der Arbeiten wurden als Architekt Ralf Butt genannt, der Beauftragte der Nordkirche Stefan Scholz und für den Kirchengemeindeverband Krien Susanne Ehrlinger die sehr intensiv mit der Sanierung beschäftigt waren.
Aber auch die beiden Pastoren Bernhard Hecker und Andreas Behrens brachten sich intensiv in den Ablauf mit ein.

Auf der praktischen Seite der Umsetzung wurden folgende Firmen dankend genannt:
• Gerüstbau Hühr aus Anklam
• SBH Schrott- und Baustoff- Handelsges. mbH aus Lohmen
• Hochbau und Denkmalpflege GmbH aus Stralsund
• BDP Baudenkmalpflege Prenzlau GmbH & Co. KG aus Prenzlau
• Medow Bau und Vertriebs GmbH aus Medow
• Elektroservice Gerold Walther aus Spantekow

Die stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeindeverbandes Krien Frau Kristine Fischer verabschiedete mit emotionalen Worten Pastor Andreas Behrens und überreichte ein Andenken an sein Wirken in Krien.

Pastor Jens Warnke erteilte den Segen und beendete den Festgottesdienst mit dem Hinweis auf Kaffee und Kuchen im Dörphus und den Rundgang durch die frisch sanierte Kirche.

Im Dörphus hatten die Wegeziner Gemeindemitglieder zahlreiche Kuchen gebacken und Kaffee bereitgestellt um die Gäste zu bewirten. Kirchengemeinderat Ronald Schulz führte coronagerecht gruppenweise durch die Kirche, die Winterkirche auf der Empore und den erneuerten Dachstuhl inklusive noch leerem Glockenstuhl.
Die Glocke steht neben dem neu erstellten Glockenstuhl und muss noch auf die Installation warten. Auch die Finanzierung ist noch nicht komplett, so dass ein Termin wann wieder geläutet wird noch in der Ferne liegt.

Pünktlich zum Ende des Festgottesdienstes hatte der Regen aufgehört. Er hatte nicht gestört sondern gehörte dazu. Abschließend die Eingangs- und Schlussworte von Kirchengemeinderat Ronald Schulz.

Wir haben eine Kirche die wir und kommende Generationen nutzen können. Wir sind dazu aufgerufen diesen Raum zur Ehre Gottes mit Leben zu füllen, auch und gerade unter den anstehenden strukturellen Veränderungen.